Vielleicht erinnerst du dich noch…
Alex und ich (Michael) waren bereits letztes Jahr beim Tough Mudder in Dubai am Start.
Dem Grunde nach war die Idee damals ziemlich bescheuert.
Aber was war das Ende vom Lied?
Ein Jahr später wollten gleich mehrere Deutsche wissen, was es heißt, einen „Tough Sander“ zu bestreiten!
Während also Alex seine Saison nach dem World's Toughest Mudder und unfassbaren 75 Meilen (=120km) gemütlich ausklingen ließ (keine Sorge, wir werden seine Erfahrungen in einem eigenen Kapitel in unserem Guide einfließen lassen), hatte ich diesmal gleich vier Deutsche an meiner Seite.
Sven bedarf wohl dank seiner verrückten Hüte keiner Vorstellung mehr und wenn dir Max trotz der zahlreichen gemeinsamen Läufe mit uns gerade kein Begriff sein sollte, dann wirst du gleich noch einiges über ihn lesen.
Premiere bei uns im Team feierten aber die beiden Patricks.
Da hätten wir einmal den jungen Patrick…
…und den nicht mehr ganz so jungen Patrick von seiner Schokoladenseite 😉
Die beiden sind nicht nur befreundete Arbeitskollegen (wir dachten erst Vater und Sohn) und stolze Träger des schwarzen Stirnbandes, sondern dummerweise läuferisch auch noch stärker als ich.
Da ich mir und meiner Laufabneigung treu geblieben und seit Tough Mudder Süddeutschland 2017 nicht mehr gelaufen bin, musste ich den vieren also hin und wieder einen kleinen Vorsprung gönnen…
Alles in allem hatten wir aber trotz der schwierigen Bedingungen (dazu gleich mehr) nicht nur jede Menge Gaudi auf der Strecke, sondern auch hervorragend als Team harmoniert.
Trotz Streckenverkürzung immer noch einer der härtesten Tough Mudder der Welt
Wir waren wenige Tage vor dem Lauf ein wenig ungläubig, als wir gesehen haben, dass der Kurs nur 10km lang sein soll.
Ob die vielleicht Meilen meinten?
Nein, es waren tatsächlich Kilometer und die radikale Verkürzung hatte auch einen guten Grund.
Alex und ich hatten letztes Jahr bereits beide das silberne Stirnband und sind dennoch unterwegs halb krepiert.
Wie muss es da wohl den geschätzt 99% Firsttimern ergangen sein?
Die Verkürzung der Strecke war insofern folgerichtig, denn abgesehen von den ersten und den letzten Metern ging es komplett durch Sand.
Wenn du schon mal einen kleinen Lauf am Strand gewagt hast, dann hast du vielleicht eine ungefähre Vorstellung davon, wie viel Energie das raubt.
Zumal, wenn auch noch zahlreiche Dünen auf dich warten!
Da hast du ständig Sand im Schuh…
…oder ziehst diese am besten gleich ganz aus.
Und natürlich freust du dich auch über jede Getränkestation…
…oder eine kalte Erfrischung zwischendurch!
Denn selbst da wo normalerweise Matsch ist, da ist in Dubai Sand!
Du kannst mir glauben – in Kombination mit den rund 25 Grad Celsius haut das ganz schön rein!
Zum Glück hatten wir aber noch genügend Energie für einen sensationellen Endspurt.
So vollendeten wir nun endlich, was wir im Laufe der Saison immer mal wieder ins Auge gefasst hatten – eine spektakuläre Parallelerstürmung des Everest 2.0.
Das sah doch schon einigermaßen synchron aus, oder nicht? 😉
Max – mit Höhen und Tiefen zum silbernen Stirnband
Max hat in Dubai die Tough Mudder Nummer 15 und 16 in dieser Saison bestritten und darf sich somit offiziell zum Kreis der völlig Bekloppten zählen.
Zwar komme ich in dieser Saison sogar auf 27 Läufe, aber selbst für 16 Tough Mudder benötigen wohl andere mindestens fünf Jahre 😉
Doch nicht nur das, viel wichtiger war die Tatsache, dass am Samstag (hier finden die Läufe freitags und samstags statt) sein 25. Tough Mudder und damit das silberne Stirnband auf dem Programm stand.
Er schickte sich also mit seinen 25 Lenzen an, der bislang jüngste Deutsche zu werden, dem diese Ehre jemals zuteil wurde!
Doch bis dahin war noch ein langer Weg…
Obwohl ich mit Max schon etliche Schlachten zusammen geschlagen habe, hatte ich nie das Gefühl, dass er dabei ernsthaft an seine Reserven gehen musste.
Der Kerl ist extrem fit!
Doch schon am Mittwoch war sein Ego leicht angekratzt. Da wir donnerstags zusammen von Frankfurt aus flogen, pennte Max bei mir und so hatten wir noch die Gelegenheit, am Abend vorher bouldern zu gehen.
Er hatte wahrlich nicht seinen besten Tag und ich wäre nicht ich, wenn ich ihm das nicht gekonnt unter die Nase gerieben hätte 😉
Daheim war dann erst mal ein wenig Aufbauarbeit angesagt und was gäbe es da Besseres als einen Film wie „Over the Top“?
Lincoln hat ihm den ultimativen Trick gezeigt, wie er zur Maschine wird:
So richtig verinnerlicht scheint er das allerdings nicht zu haben, denn nach dem ersten Lauf erinnerte Max eher an eine Autopanne als an einen Truck 😀
Das lag allerdings zugegebenermaßen weniger am eigentlichen Lauf.
Wir kamen nämlich um 3 Uhr Ortszeit in Dubai an (3 Stunden Zeitverschiebung) und waren dann auch schon um 8:30 Uhr auf der Strecke.
Während ich noch einigermaßen im Flugzeug schlafen konnte, wurden Max seine langen Beine und sein sabbernder Sitznachbar zum Verhängnis.
Wenn es mal läuft, dann läuft's 😉
Als wir dann nach dem ersten Run endlich mal im Hotelzimmer waren, sind wir erst mal alle drei im Kollektiv zwei Stunden versackt.
Was wir dann abends gemacht haben, erfährst du gleich, aber bleiben wir noch einen Moment bei Max.
Der durfte nämlich zu Ehren seines 25. Laufes am nächsten Tag den Pledge hochhalten.
Auf der Strecke war er diesmal auch wieder deutlich fitter, auch wenn ihm das Pech in gewisser Weise treu blieb.
Erst bekam nämlich ein Typ im Arctic Enema den Krampf seines Lebens und wurde mehrere Minuten auf der Plattform zum Ausstieg behandelt, während Max zusammen mit Sven oben geduldig warten und mit ansehen musste, wie immer mehr Eis ins Becken geschüttet wurde.
Und dann schaltete der Volunteer – als hätte er es geahnt – just in dem Moment die Electroshock Therapy ab als wir ankamen, aber nur, um mehrere Minuten (keine Übertreibung) noch mal alles schön zu bewässern.
Da hat er dann noch mal schön ein paar Stromschläge kassiert 😀
Danach hatte er es aber dann endgültig geschafft, sodass der feierlichen Krönung nichts mehr im Wege stand.
Ich denke man kann sagen, dass es kaum einer so verdient hat wie Max.
Der Kerl ist ein Mudder durch und durch und ist ein großes Vorbild in Sachen Teamwork, Ehrgeiz und Einsatzbereitschaft – wenn vielleicht auch nicht so sehr in Sachen Bouldern und Burpees 😉
Wir freuen uns auf viele weitere Läufe mit ihm, denn er hat jetzt schon angekündigt, dass er nächstes Jahr das goldene Stirnband (50x Tough Mudder) in Angriff nehmen möchte.
Herzlichen Glückwunsch und schon jetzt viel Erfolg für die kommende Saison!
Schön, dass wir dich an unserer Seite haben!
Was macht man sonst so in Dubai?
Allzu viele Stunden hatten wir nicht in Dubai und dann geht man als guter Touri natürlich erst mal in die Mall und macht ein Selfie vor dem riesigen Aquarium.
Hier noch mal ohne die drei großen Fische und mit noch viel mehr kleinen:
In der Cheesecake Factory haben wir leider keine Nerds angetroffen, aber dafür richtig dekadent gespeist (das war weit mehr als es hier aussieht).
Und bei Victoria's Secret wollte Max eigentlich etwas finden, um seine kleinen Brustwarzen zu betonen, aber da er momentan noch ca. sechs Kilo zu viel auf den Rippen hat, musste er am Ende leider doch passen…
Ein echtes Highlight war dann aber noch mal die Wassershow vor der Mall, die wie ein Feuerwerk anmutete.
Schau selbst!
Fazit
Der Tough Mudder Dubai 2017 war alles in allem eine runde Geschichte, auch wenn ein „Tough Sander“ nach wie vor etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Unser Urlaubskontingent war aufgrund der zahlreichen Läufe dieses Jahr schon reichlich dezimiert, aber mit unserer Reiseplanung haben wir uns wahrlich keinen Gefallen getan.
Die Patricks haben es deutlich cleverer gemacht, denn die waren schon eher da und haben auch noch einen Tag dran gehängt.
Das hätten wir vielleicht auch machen sollen, zumindest was die Anreise betrifft.
So war der Trip schon ziemlich heftig und eine gewaltige Herausforderung für den Körper.
In Dubai würde ich niemals privat Urlaub machen, aber wenn man es mit einem Tough Mudder verbinden kann, dann ist es schon ganz nice, das alles mal gesehen zu haben.
Was ist mir dir?
Sehen wir dich nächstes Jahr auch in Dubai?